Brennstoffzellen heizen Häuser, treiben Autos an und versorgen Laptops mit Strom. Sie nutzen die Energiequellen Wasserstoff oder Erdgas sehr effizient und belasten die Umwelt kaum. Diese Technologie hat Zukunft. Doch bis zur Marktreife braucht die Brennstoffzelle noch Zeit.
Die globale Klimaentwicklung und die belastete Luft in den Innenstädten machen deutlich, dass wir unsere Energiequellen besser nutzen und neue, regenerative Quellen erschließen müssen. Einen Weg bietet die Brennstoffzelle, eine schon seit mehr als 160 Jahren bekannte Technik: Wasserstoff als Energieträger wird über eine kontrollierte elektrochemische Reaktion – der so genannten kalten Verbrennung – in Strom und Wärme umgesetzt. Übrig bleibt reines Wasser – Stickoxide oder andere Schadstoffe, wie sie bei der herkömmlichen Verbrennung entstehen, fallen nicht an. Damit gilt die Brennstoffzelle als umweltfreundliche Technik par excellence.
Breite Palette an Anwendungen
Das Bestechende an der Brennstoffzelle ist, dass sie sehr vielseitig nutzbar ist. Brennstoffzellen können annähernd überall da eingesetzt werden, wo Energie umgesetzt wird. Die Palette reicht von großen Kraftwerken und stationären Heizgeräten für die Hausenergieversorgung über Antriebe für Autos und Schiffe bis hin zur Stromversorgung von Laptops und Camcordern.
Schlüsselrolle Erdgas
Als Wasserstofflieferant für die Brennstoffzelle im Keller dient Erdgas. Und da viele Kommunen ihr Einzugsgebiet weitgehend mit einer Erdgasinfrastruktur erschlossen haben, ist diese Voraussetzung für den Zellenbetrieb schon erfüllt. Die etablierten Energieversorger haben damit deutlich bessere Startvoraussetzungen als Automobilhersteller. Im Erdgas, das überwiegend aus Methan besteht, kommen auf ein Kohlenstoffatom vier Wasserstoffatome. Damit besitzt Erdgas im Gegensatz zu anderen kohlenwasserstoffreichen Brennstoffen den höchsten Wasserstoffanteil. Dieser Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle selbst oder in einem vorgeschalteten Reformer erzeugt. Kleine Beimengungen von Schwefel im so genannten Ordoriermittel müssen zuvor entfernt werden, da diese die Funktion und Lebensdauer von Brennstoffzellen stark verschlechtern. Dieses Ordoriermittel wird dem geruchlosen Erdgas beigegeben, damit Undichtigkeien im Gebäudeleitungsnetz schnell erkannt werden können.